1942-2022 | 80 Jahre Deportation jüdischer Mitbürger aus Bendorf und Sayn durch das Naziregime
Denkmal & Name
dann bekommt er in meinem Haus einen Gedenkstein, auf dem sein Name steht. Das wird die Erinnerung an ihn besser bewahren als Söhne und Töchter. So sorge ich dafür, dass sein Name niemals in Vergessenheit gerät.
Jesaja 56,5 | Gute Nachricht Bibel :: ERF Bibleserve
Endlösung der Judenfrage
Plan der deutschen Nationalsozialisten, alle von ihnen als Juden definierten Personen zu ermorden, resultierte in dem ‚Holocaust‘ bzw. ‚Shoah‘ genannten Völkermord an den Juden
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Yad Vashem | hebräisch יד ושם für „Denkmal und Name“ erhielt seinen Namen nach Vers 56,5 aus dem Buch Jesaja
gebt ihnen ihre Namen wieder
Über das Jahr haben wir mit bisher vier Plakatmotiven
in Bendorf und Sayn erinnert an die vier Deportationen von Einwohnern der Stadt sowie Patienten der damaligen Israelitischen Heilanstalt Sayn. Dort wurden alle bis dahin überlebenden jüdischen Patienten aus deutschen psychiatrischen Kliniken gesammelt; die Klinik war für höchstens 170 Menschen eingerichtet und beherbergte 1942 zeitweise dreimal so viele Patienten.
Die bei der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 beschlossene sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ – die technische Realisierung der endgültigen Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung- leitete die Deportation von fast 900 Menschen aus Koblenz und Umgebung zwischen März und November 1942 „nach dem Osten“ ein.
Den damals akribisch geführten Polizeiakten ist zu verdanken, dass die Namen der Menschen erhalten blieben und bis heute die wichtige Grundlage für Nachforschungen und Erinnerung darstellen.
1. Deportation am 22. März 1942
Am 22. März 1942 wurden 337 namentlich bekannte Menschen und ein namenloses Baby von Koblenz aus „nach dem Osten“ deportiert.
Dieser 1. Deportation von Juden aus Koblenz und Umgebung ging die sog. Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 in der Villa am Großen Wannsee in Berlin voraus.
An ihr nahmen auf Einladung des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich 15 hohe Behördenvertreter und SS-Führer teil. Sie besprechen die Zusammenarbeit ihrer jeweiligen Behörden u.a. bei der bevorstehenden Deportation aller europäischen Juden in die eroberten Gebiete in Ost-Europa. Dabei geht es um die technische Realisierung des Völkermords, des Holocaust, der Shoa. Die „Endlösung der Judenfrage“ als solche hat Hitler höchstwahrscheinlich einige Wochen vorher beschlossen.2. Deportation am 30. April 1942
Auch die 2. von Koblenz ausgehende Deportation von Juden „nach dem Osten“ erfolgte auf der Grundlage des „Grunderlasses“ des Referats IV B 4 im Reichssicherheits-hauptamt Berlin vom 31. Januar 1942 an die Staats-polizei(leit)stellen im „Großdeutschen Reich“ wegen der „Evakuierung von Juden“ in den Distrikt Lublin und der „Richtlinien zur technischen Durchführung der Evakuierung von Juden in das Generalgouvernement (Trawniki bei Lublin)“ des Reichssicherheitshauptamts Berlin vom Januar 1942.
3. Deportation am 15. Juni 1942 vom Güterbahnhof Koblenz-Lützel
Die insgesamt 342 Deportierten waren fast ausschließlich Patienten und Pflegepersonal der Israelitischen Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn.
Am Tag zuvor hatte die Deutsche Reichsbahn einen Zug eigens aus 15 Personen- und neun Güterwagen zusammengestellt und ihn auf dem ehemaligen Bahnhof Bendorf-Sayn bereitgestellt. Dort wurde er mit ungefähr 250 Patienten, die liegend transportiert wurden, sowie ca. 80 Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten der Anstalt beladen4. Deportation am 15. Juni 1942
Die 3. Deportation von Juden aus Koblenz und Umgebung erfolgte aufgrund neuer „Richtlinien zur technischen Durchführung der Evakuierung von Juden nach dem Osten (Izbica bei Lublin)“ des Reichssicherheitshauptamts Berlin vom 4. Juni 1942
Am 15. Juni 1942 fand die 3. Deportation von Juden vom Güterbahnhof Koblenz-Lützel statt. Die insgesamt 342 Deportierten waren fast ausschließlich Patienten und Pflegepersonal der Israelitischen Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn.
Am Tag zuvor hatte die Deutsche Reichsbahn einen Zug eigens aus 15 Personen- und neun Güterwagen zusammengestellt und ihn auf dem ehemaligen Bahnhof Bendorf-Sayn bereitgestellt. Dort wurde er mit ungefähr 250 Patienten, die liegend transportiert wurden, sowie ca. 80 Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten der Anstalt beladen
Die Halle der Namen
In der „Halle der Namen“, dem letzten Raum im Rundgang des Museums zur Geschichte des Holocaust, werden die Namen und persönlichen Daten der jüdischen Opfer des nationalsozialistischen Massenmordes gesammelt. Als Grundlage hierfür dienen die Angaben auf „Gedenkblättern“, die von Verwandten und Bekannten der Ermordeten gemacht werden. Oft sind die Gedenkblätter die einzigen Erinnerungen an die Opfer.
Architekt: Moshe Safdie



