ERNST SCHMITZ | 2. Deportation am 30. April 1942

1942 – 2022 | 80 Jahre Ermordung von jüdischen Menschen aus Bendorf und Sayn

Am 30. April 1942 wurden insgesamt 105 Menschen jüdischer Herkunft vom Güterbahnhof Koblenz-Lützel „nach dem Osten“ deportiert. Die meisten von ihnen waren Patienten der Israelitischen Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn.

Die Wagen für diese Menschen wurden auf dem Bahnhof in Bendorf-Sayn bereitgestellt. Der unmenschliche Vorgang der Deportation war für die Patienten wegen ihrer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen und vielfach ihrer Gebrechlichkeit besonders schlimm.


Unter den Verschleppten befand sich auch der Berliner Dichter Jakob van Hoddis, der mit seinem Gedicht „Weltende“ bereits 1911 berühmt geworden war.

Dieser Transport kam am 3. Mai 1942 in Krasnystaw an, der Bahnstation für das Deportationsziel, das Durchgangsghetto Krasniczyn. Dorthin mussten die Schwerkranken zu Fuß oder mit Pferdefuhrwerken „verfrachtet“ werden. Das Ghetto wurde im Juni 1942 aufgelöst, die Menschen erschossen bzw. im Vernichtungslager Sobibor vergast.

Mit der genauen Auflistung von Namen und Geburtsdaten der jüdischen Menschen, die ihrem Tod und damit einer für immer gültigen Auslöschung ihrer Existenz entgegenfuhren, verhinderten die ausführenden Behörden des Naziregimes selbst das beabsichtigte Vergessen. Die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem führt die Dokumentation der Ermordeten fort. Ihr Name stammt vom Propheten Jesaias: „Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird“ (Jes.56,5).

A.Bossmann
(Quelle: D.Schabow, Zur Geschichte der Juden in Bendorf, 1979; http://www.mahnmalkoblenz.de)

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