März 1942 bis November 1942
1. Deportation am 22. März 1942
Am 22. März 1942 wurden 337 namentlich bekannte Menschen und ein namenloses Baby von Koblenz aus „nach dem Osten“ deportiert.
Dieser 1. Deportation von Juden aus Koblenz und Umgebung ging die sog. Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 in der Villa am Großen Wannsee in Berlin voraus.
An ihr nahmen auf Einladung des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich 15 hohe Behördenvertreter und SS-Führer teil. Sie besprechen die Zusammenarbeit ihrer jeweiligen Behörden u.a. bei der bevorstehenden Deportation aller europäischen Juden in die eroberten Gebiete in Ost-Europa. Dabei geht es um die technische Realisierung des Völkermords, des Holocaust, der Shoa. Die „Endlösung der Judenfrage“ als solche hat Hitler höchstwahrscheinlich einige Wochen vorher beschlossen.2. Deportation am 30. April 1942
Auch die 2. von Koblenz ausgehende Deportation von Juden „nach dem Osten“ erfolgte auf der Grundlage des „Grunderlasses“ des Referats IV B 4 im Reichssicherheits-hauptamt Berlin vom 31. Januar 1942 an die Staats-polizei(leit)stellen im „Großdeutschen Reich“ wegen der „Evakuierung von Juden“ in den Distrikt Lublin und der „Richtlinien zur technischen Durchführung der Evakuierung von Juden in das Generalgouvernement (Trawniki bei Lublin)“ des Reichssicherheitshauptamts Berlin vom Januar 1942.
3. Deportation am 15. Juni 1942 vom Güterbahnhof Koblenz-Lützel
Die insgesamt 342 Deportierten waren fast ausschließlich Patienten und Pflegepersonal der Israelitischen Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn.
Am Tag zuvor hatte die Deutsche Reichsbahn einen Zug eigens aus 15 Personen- und neun Güterwagen zusammengestellt und ihn auf dem ehemaligen Bahnhof Bendorf-Sayn bereitgestellt. Dort wurde er mit ungefähr 250 Patienten, die liegend transportiert wurden, sowie ca. 80 Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten der Anstalt beladen4. Deportation am 15. Juni 1942
Die 4. Deportation von Juden aus Koblenz und Umgebung erfolgte aufgrund neuer „Richtlinien zur technischen Durchführung der Evakuierung von Juden nach dem Osten (Izbica bei Lublin)“ des Reichssicherheitshauptamts Berlin vom 4. Juni 1942
Am 15. Juni 1942 fand die 3. Deportation von Juden vom Güterbahnhof Koblenz-Lützel statt. Die insgesamt 342 Deportierten waren fast ausschließlich Patienten und Pflegepersonal der Israelitischen Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn.
Am Tag zuvor hatte die Deutsche Reichsbahn einen Zug eigens aus 15 Personen- und neun Güterwagen zusammengestellt und ihn auf dem ehemaligen Bahnhof Bendorf-Sayn bereitgestellt. Dort wurde er mit ungefähr 250 Patienten, die liegend transportiert wurden, sowie ca. 80 Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten der Anstalt beladen