Jakob van Hoddis | 1887-1942 | #deutscher Dichter des Expressionismus | Gedicht „Weltende“

1942 – 2022 | 80 Jahre Ermordung von jüdischen Menschen aus Bendorf und Sayn

Am 30. April 1942 wurden insgesamt 105 Menschen jüdischer Herkunft vom Güterbahnhof Koblenz-Lützel „nach dem Osten“ deportiert. Die meisten von ihnen waren Patienten der Israelitischen Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn.

Unter den Verschleppten befand sich auch der Berliner Dichter Jakob van Hoddis, der mit seinem Gedicht „Weltende“ bereits 1911 berühmt geworden war.

Weltende

Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,

In allen Lüften hallt es wie Geschrei.

Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei

Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen

An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.

Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.

Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.

Jakob van Hoddis

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